Pädiatrie up2date 2023; 18(01): 57-75
DOI: 10.1055/a-1556-8903
Chirurgie/Orthopädie

Angeborene Hüftdysplasie

Tamara Seidl
,
Falk Thielemann

Bei der Hüftreifungsstörung unterscheiden sich die Diagnostik und Therapie, vor allem aber die Dringlichkeit, eine adäquate Behandlung einzuleiten, in den verschiedenen Altersstufen wesentlich. Daher wurde der nachfolgende Beitrag nach Darstellung der Ätiologie und Pathogenese in 3 Altersabschnitte – Säuglingsalter, Kleinkindesalter, Adoleszenz – unterteilt. Ziel des Artikels ist es, Bewährtes und Neues darzustellen.

Kernaussagen
  • Es gilt heute als gesichert, dass durch eine zeitgerechte und korrekt durchgeführte klinische und sonografische Untersuchung der Kinder im Säuglingsalter therapiebedürftige Hüftreifungsstörungen zu erkennen sind.

  • Mithilfe der stadienbezogenen Therapieempfehlungen gelingt in der Mehrzahl der Fälle im Säuglingsalter die Nachreifung zu einem stabil zentrierten Hüftgelenk.

  • Operative Verfahren ergänzen die therapeutische Palette, sind aber insgesamt seltener geworden.

  • Mithilfe operativer Verfahren lassen sich – nach fehlgeschlagener konservativer Therapie – luxierte Hüften schonend und stabil einstellen. Durch die Reorientierung des Pfannendaches bzw. der gesamten Hüftpfanne und ggf. des koxalen Femurendes können Restdysplasien erfolgreich behandelt werden.

  • Die Entstehung einer sekundären Arthrose des Hüftgelenks als Spätfolge einer dysplastischen Hüftreifung ist damit prinzipiell vermeidbar.



Publication History

Article published online:
03 March 2023

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